Im Winter 2006 schwärmten Studierende der Universität Venedig aus, um ihre Stadt unter Leitung des Philosophen Wolfgang Scheppe einer Kartierung zu unterziehen. Aus diesen Feldforschungen in der Tradition des Situationismus entwickelte sich ein dreijähriges Projekt, das ein gigantisches Archiv aus Zehntausenden von Fotos, Fallstudien, Bewegungsprofilen und Statistikdaten entstehen ließ. Venedig erscheint darin als Prototyp einer globalisierten Stadt, in der eine dezimierte Bevölkerung auf Millionen von Touristen und eine Parallelökonomie illegaler Immigranten trifft. In einer Art Landkarte aus Essays, Bildargumentationen, Datenvisualisierungen und Interviews wird das Territorium Venedigs mikroskopisch seziert und als urbanes Gleichnis erklärt: Die Stadt als Atlas einer globalen Situation.