[…] Dennoch: Eine Reise zum Karneval ist nach wie vor eine Reise in eine Kommune, die wie keine andere eine faszinierende Architektur-, Religions-, Literatur- und Handelsgeschichte aufweist und ausstrahlt. Auch wenn sich manch renovierungsbedürftiger Palast hinter einer Maske, einer hauswandgroßen Werbewand, versteckt. Es ist nicht sarkastisch und nicht in erster Linie mit Blick auf den Klimawandel gemeint, wenn Beobachter davon sprechen, dass uns Venedig unsere Zukunft ohne Maske zeigt. Wolfgang Scheppe, Leiter des viel beachteten Forschungsprojektes „Migropolis“ schätzt ein: „Venedig ist die globalste Stadt Europas, hier prallen die weltweiten Wanderströme aufeinander, Millionen von Touristen, zehntausende Migranten, hier zeigt sich, unter welchen Bedingungen wir in 20 Jahren leben werden.“ Wird Venedig in permanenter Aschermittwochsstimmung sein? Wohl kaum. Der nächste Karneval kommt bestimmt. Und mit ihm vielleicht die eine oder andere kreative und zukunftsträchtige Lösung für Venedigs und unsere Zukunft.